DAS BIENENVOLK
Bienen leben in Völkern. Ein Bienenvolk funktioniert als gemeinschaftlicher Organismus, in dem verschiedene Aufgabenbereiche perfekt durchorganisiert und aufeinander abgestimmt sind.
Die unfruchtbaren Arbeiterinnen machen den Großteil des Bienenvolkes aus. Sie haben viele Aufgaben in unterschiedlichen Bereichen, von der Brutpflege bis hin zum Nektarsammeln.
Das einzige Weibchen im Bienenstock, das fähig ist, sich zu vermehren, ist die Königin. Sie legt pro Tag bis zu 2.000 Eier!
Die männlichen Tiere, die Drohnen, leben nur für einige wenige Wochen im Jahr. Ihre Lebensaufgabe ist es, die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Dies bedeutet für die Drohnen meistens den Tod. Sollten sie sich diesem Schicksal allerdings entziehen, werden sie kurze Zeit später von den Arbeiterinnen aus dem Bienenstock vertrieben.
Arbeiterbienen

Größe: 12-14 mm
Alter: ca. 6 Wochen (Sommerbienen)
ca. 9 Monate (Winterbienen)
Bienenkönigin

Größe: 20-25 mm
Alter: bis zu 5 Jahre
Drohnen

Größe: 15-17 mm
Alter: wenige Wochen
VOM EI ZUR BIENE
Nach der Begattung durch einen Drohn legt die Königin ihre Eier in die durch Arbeiterinnen gesäuberten Wabenzellen.
Wenn es sich um kleinere Zellen handelt, öffnet die Königin ihren Samenblasengang, in dem sie die Samen der Drohnen speichert, und befruchtet das Ei kurz vor dem Hineinlegen. Aus diesen befruchteten Eiern schlüpfen später Arbeiterinnen.
Ist die Zelle etwas größer, so hält die Königin ihren Samenblasengang geschlossen und legt ein unbefruchtetes Ei hinein, aus denen sich dann später die männlichen Drohnen entwickeln.
Um ein Ei für weitere Königinnen zu legen, benötigt es Königinnenzellen. Diese wird von den Arbeiterinnen deutlich größer als die anderen Zellen gebaut.

16 Tage und es wird eine Königin (weiblich)
Nach 1 Tagen als Ei, 7 als Larve und 8 als Puppe, schlüpft die Königin und tötet dann meistens ihre noch verpuppten Konkurrentinnen in deren Zellen.
Nach 21 Tagen schlüpft die Arbeiterin
Sie durchlaufen in ihrem Leben vier Abschnitte:
1. Abschnitt (1.-10. Tag): Ammenbiene
Die ersten drei Tage nutzt die Arbeiterin zur Körper- und Wabenpflege. Danach sind ihre Futtersaftdrüsen voll entwickelt und sie kann beginnen, den anderen bei der Fütterung der Brut zu helfen. Dies tut sie bis zum 10. Tag nach dem Schlüpfen.
2. Abschnitt (11.-18. Tag): Baubiene
Mit Hilfe des Wachses aus ihren Wachsdrüsen bauen die Arbeiterinnen die Waben. Gegen Ende der Phase bewegen sich die Arbeiterinnen immer mehr in Richtung des Fluglochs. Sie nehmen nun auch Nektar und Pollen entgegen. Um die Temperatur kühl zu halten, fächeln sie mit ihren Flügeln kühle Luft in den Bau, wenn es zu warm wird.
3. Abschnitt (19.-21. Tag): Wächterbiene
Wächterbienen bewachen das Flugloch des Bienenstocks. Sie besitzen nun eine voll entwickelte Giftdrüse. Kommt eine Wespe oder Hornisse dem Stock zu nahe, wird diese gemeinsam bekämpft. Die Arbeiterinnen werden in dieser Phase auch als Stockbienen bezeichnet.
4. Abschnitt (22.-30. Tag): Sammelbiene
In dieser Phase sammeln Arbeiterinnen mit Hilfe ihres Sammelbeines eiweißhaltige Pollen. Mit ihrem Saugrüssel und der Honigblase sammeln sie zuckerhaltigen Nektar und Wasser. Die überlebenswichtige Nahrung wird in den Bienenstock gebracht und verteilt.
24 Tage brauchen die Drohnen (männlich)
Sie haben nur eine Aufgabe: Die Befruchtung von jungen Königinnen. Die Befruchtung findet außerhalb des Bienenstocks im Flug statt. Ein junge Königin wir im Durchschnitt von ca. 15 Drohnen befruchtet. Die Drohnen fliegen einmal am Tag (bei schönem und windstillem Wetter so gegen 14:00 Uhr) zum Drohnensammelplatz und warten dort auf junge Königinnen. Im Bienenstock werden die Drohnen von den Arbeiterbienen gefüttert und lassen es sich gut gehen. Aber sobald die Saison zu Ende geht und die Drohnen nicht mehr zum Befruchten junger Königinnen gebraucht werden (das ist ca. im Juli / August der Fall), werden die Drohnen aus dem Stock gejagt, da sie nun „nicht mehr zu gebrauchen sind“ und dienen Vögeln und Wespen als Futter.
DER KÖRPERBAU DER BIENE
Der Körper der Biene besteht aus drei Hauptteilen: dem Kopf, dem Brustteil und dem Hinterleib. Ihr Außenskelett besteht aus Chitin-Ringen, die durch bewegliche Gelenkhäute miteinander verbunden sind. Über den Ringen befindet sich ein feines Haarkleid, in dem beim Besuchen einer Blüte Pollen hängen bleiben.
In den Körperteilen befindet sich ein offener Blutkreislauf, in dem das farblose Blut, abgesehen vom Herzen, frei fließt. Hier werden Nährstoffe an alle Körperteile transportiert, jedoch kein Sauerstoff.
Der Kopf ist der wohl auffälligste Körperteil der Bienen. Hier befinden sich zum einen die Mundwerkzeuge, bestehend aus Kiefern (Mandibeln) und dem Rüssel, welche jeweils aus mehreren Gliedern bestehen. Mandibeln sind bei Drohnen, Arbeiterinnen und der Königin unterschiedlich gut ausgebildet. Sie dienen den Bienen z. B. zum Öffnen der Zelldeckel, zum Putzen des Stockes, zum Füttern, zum Kneten von Wachs und Pollen und zur Verteidigung. Das Kneten von Pollen und Wachs ist mit den Arbeiterinnenmandibeln am besten möglich.
Der Rüssel dient zur Nektaraufnahme. Wenn die Biene den Rüssel nicht benötigt, weil sie z. B. fliegt, wird dieser nach hinten geklappt. Im Rüssel befindet sich beispielsweise eine Zunge mit einer löffelförmigen Erweiterung am Ende, in der Geschmacksorgane zu finden sind, die sowohl die Zuckerkonzentration von Nektar als auch die Qualität feststellen können. Außerdem befinden sich hier Drüsenausführgänge, die den Bienen unter anderem die Fütterung der Larven ermöglicht.
Die Fühler dienen der Tast-, Geruchs- und Strömungswahrnehmung. Bei den weiblichen Bienen bestehen diese aus zehn Gliedern, bei den männlichen Drohnen aus elf.
Außerdem besitzen Bienen Facettenaugen, auch Komplexaugen genannt. Dazu erfahren Sie im nächsten Abschnitt genaueres.
Es befinden sich „indirekte Flugmuskeln“ im Brustkorb, die von unten nach oben verlaufen. Wenn sich diese Muskeln zusammenziehen, wird der „Brustdeckel“ nach unten gezogen. Das hat zur Folge, dass innen auf die Flügelenden gedrückt wird und die Flügel sich anheben. Zur selben Zeit wird die Brust leicht in Längsrichtung gedehnt. Während sie sich wieder verkürzt, wird der Brustdeckel zurück nach oben gedrückt und die Flügel gehen wieder runter. Somit fliegt die Biene.

Auf der letzten sichtbaren Rückenschuppe befindet sich bei den Arbeiterinnen die Duftdrüse. In ihr befindet sich ein flüssiges Sekret das Orientierungs- und Markierungspheromone enthält. Diese verdunsten bei Flügelbewegungen. Dabei wird der Hinterleib angehoben und die Spitze des Hinterleibes abgesenkt. Dies nennt man auch „Sterzeln“.
Weibliche Tiere, wie Königin und Arbeiterin, verfügen außerdem über eine Giftdrüse am Stachelapparat. In der Giftblase befindet sich ein saures Sekret, das Bienengift.
DIE AUGEN
Zum anderen besitzen sie recht unempfindliche Facettenaugen, die auch Komplexauge genannt werden. Facettenaugen sind eine Zusammensetzung vieler kleiner, sechseckiger Einzelaugen, mit denen die Bienen bis über 300 Bilder pro Sekunde wahrnehmen können. Das entspricht etwa dem Fünffachen von dem, was das menschliche Auge in einer Sekunde sehen kann.

ZUSAMMENSETZUNG VERSCHIEDENER BIENENPRODUKTE
Das durch die unglaubliche Sammelarbeit der Honigbienen gewonnene Naturprodukt ist auch für uns Menschen sehr kostbar. Schon in der Antike, so sagt man, verdankten die Götter dem Honig ihre Göttlichkeit. Rein physikalisch-chemisch betrachtet, ist er jedoch nichts anderes als eine übersättigte Zuckerlösung. Mit einem Zuckeranteil von bis zu 80 %, fragt man sich, warum Honig so begehrt ist. Das liegt an den, von den Honigbienen, beigefügten Enzymen. Honig ist in der Lage ca. 60 verschiedene Bakterienarten abzutöten. Daher ist er auch in der Medizin nicht unbekannt.
- Fructose 38%
- Glucose 31%
- Wasser 17%
- Maltose 7%
- Höhere Zucker, Rohrzucker 3%
- Enzyme, Vitamine 3%
- Säuren, Eiweiße, Mineralstoffe 1%

Wachs ist ein Ausscheidungsprodukt aus den Wachsdrüsen, dem sogenannten Wachsspiegel, der Bienen und wird zum Aufbau der Waben benötigt. Bei über 60°C beginnt es zu schmelzen. Zwischen dem 12. und 18. Lebenstag einer Arbeitsbiene ist die Drüsenaktivität am höchsten. Das Wachs wird von den Bienen in Form von kleinen Plättchen zu je ca. 0,0008 g ausgeschieden. Am Ende des Vorganges befinden sie sich in den Wachstaschen.
Bestehen tut es aus über 300 Inhaltsstoffen. Hier sind diese prozentual grob zusammengefasst.
- Einfachestern 37%
- Doppelestern 16%
- sonstige Estern 16%
- Fettsäuren 15%
- Kohlenwasserstoffe 12%
- Freie Alkohole, Vitamine, Sterine, Mineralstoff, Spurenelemente u. a. 4%

Da die Bienenkönigin permanent Eier legt und daher einen sehr hohen Energie- und somit eben auch Eiweißbedarf hat, wird sie von den Bienen ihres Staates ihr Leben lang mit dem eiweißreichen Futtersaft versorgt. Die Zusammensetzung des Futtersaftes unterscheidet sich von dem für die Larven der Drohnen und Arbeiterinnen. Daher spricht man vom Königinnenfuttersaft, genannt Gelée Royale.
- Wasser 60%
- Eiweiße, Aminosäuren 12%
- Zucker (Fructose/Glucose) 10%
- Fette 8%
- 10-Hydroxy-2-Decensäure 6%
- Vitamine, Sterine, Mineralstoff, Spurenelemente u. a. 4%

besteht aus ca. 150 – 200 verschiedenen Inhaltsstoffen.
Zur Gewinnung von Propolis wird vom Imker ein Plastikgitter in den Bienenstock gelegt. Die Bienen dichten die Löcher in diesem Gitter dann mit Propolis ab. Nach der Entnahme werden die Plastikgitter in den Gefrierschrank gelegt und eingefroren. Danach werden sie gemahlen und in hochprozentigem Alkohol gelöst. Pro Liter kann man so ca. 300 g Propolis gewinnen. Bei niedrigen Temperaturen ist Propolis hart und bricht sehr leicht. Bei 30°C ist es geschmeidig. Je höher die Temperatur desto weicher und klebriger wird es. Jedoch schmilzt es erst richtig bei über 100°C.
- Harze, Balsame 50%
- Wachs 30%
- ätherische Öle 10%
- Pollen 5%
- organische Stoffe 3%
- Mineralstoffen, Bienenenzyme, Zucker 2%

Bienengift ist eine gelblich bis leicht trübe, flüssige Mischung verschiedener saurer und basischer Sekrete. Trocknet man es, entsteht daraus ein gelblich-braunes Pulver, das unbegrenzt lang haltbar ist. Durch einen Giftstachel wird dem Gegner bis zu 0,1 mg Gift eingespritzt.
Meistens ist es für die Honigbiene allerdings das Todesurteil zu stechen, da Menschen und andere Säugetiere eine elastische Haut haben, aus dem die Biene ihren Stachel nicht wieder herausziehen kann und somit der ganze Stachelapperat aus ihrem Hinterleib gerissen wird. Sie stirbt dann nach ca. 2 – 3 Tagen.
- Phospholipase A 10%
- Hyaluronidase 3%
- Phosphatase, Glucosidase 2%
- Melittin 50%
- Secapin 1%
- Tertiapamin, Apamin, Procamin 2%
- Histamin 2%
- Dopamin, Noradrenalin 2%
- Glucose, Frustose 2%
- Phospholipide 5%
- Mineralstoffe 4%
- Pheromone u. a. 15%

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